Nasennebenhöhlen

Funktion der Nase:
Die Nase dient – ähnlich wie eine Klimaanlage – der Erwärmung und Befeuchtung der Atemluft. Ausserdem ist die Nase ein empfindliches Sinnesorgan zur Geruchswahrnehmung. Die gesunden Nasenhöhlen sind mit einem sogenannten Flimmerepithel ausgekleidet, welches das Nasensekret – immerhin 500ml pro Tag - unbemerkt in Richtung Nasen-Rachenraum befördert.

Funktion der Nasennebenhöhlen:
Angrenzend und in Verbindung mit den Nasenhöhlen sind die Nasennebenhöhlen. Man unterscheidet Kieferhöhlen (Sinus maxillares), Stirnhöhlen (Sinus frontales) und die weniger bekannte Keilbeinhöhle (Sinus sphenoidalis) und schlussendlich die Siebbeinzellen (Sinus ethmoidales). Der eigentliche Zweck der Nasennebenhöhlen ist bis heute unklar. Vermutlich kommt es durch die luftgefüllten Kammern zu einer Gewichtsersparnis des Schädels. Bei Geburt sind die Nasennebenhöhlen winzig und entwickeln sich erst in den folgenden Jahren. Ihre endgültige Grösse erreichen die Nasennebenhöhlen erst im 18. Lebensjahr.

Untersuchung der Nasennebenhöhlen:
Die Nasenhöhle kann mit dem Nasenspekulum eingesehen werden. Mit einem Endoskop können auch die Öffnungen der Nasennebenhöhlen, die unter den sogenannten Nasenmuscheln versteckt liegen, inspiziert werden. Die Nasennebenhöhlen selber können nur mittels konventionellen Röntgenaufnahmen oder einem sogenannten Computertomogramm dargestellt werden.


Erkrankungen der Nasennebenhöhlen:
Man unterscheidet die eigentliche entzündliche Nasennebenhöhlenaffektion (Sinusitis) von der polypösen Nasennebenhöhlenaffektion (Polyposis nasi). Die akute eitrige Nasennebenhöhlen-Entzündung entsteht durch einen Schnupfen (Rhinitis), indem Bakterien über die Öffnungen der Nasennebenhöhlen eintreten. Am häufigsten sind die Kiefer- und Stirnhöhlen betroffen. Die Symptome der akuten Sinusitis sind Kopfschmerzen vor allem beim Bücken mit Ausstrahlung bis in die Zähne, Abgeschlagenheit und Fieber. Ausserdem entleert sich Eiter in die Nasenhaupthöhle. Die chronische Sinusitis hat ursächlich meistens eine „Belüftungsstörung“ der Nasennebenhöhlen, d.h., es liegen ungünstige anatomische Verhältnisse vor, die den Abfluss der Nasennebenhöhlen behindern. Die Symptome sind nicht so augenfällig wie bei der akuten Sinusitis: eher leichte, diffuse Kopfschmerzen, Druckgefühl über Stirne oder Mittelgesicht und Verschleimungsgefühl im Rachen.

Behandlung der Nasennebenhöhlenentzündung:
Bei einem leichten Schnupfen genügen in der Regel abschwellende Massnahmen in Form von Nasentropfen und Nasenspülungen. Treten jedoch im Sinne einer akuten Sinusitis Schmerzen und Fieber auf, muss manchmal eine kurzfristige Antibiotikatherapie erfolgen. Die früher beliebten Kieferhöhlenspülungen sind heute nur noch sehr selten notwendig. Bei chronischen Nasennebenhöhlen-Entzündungen lässt sich – wenn konservative Massnahmen scheitern - eine Operation häufig nicht verhindern.

Nasenpolypen:
Die Ursache der Nasenpolypen – welche häufig auch die Nasennebenhöhlen betreffen – ist unklar. Es handelt sich um gutartige Aussackungen der Nasenschleimhaut, die nach und nach die gesamte Nasenhaupthöhle und die Nasennebenhöhlen verlegen. Bei Nasenpolypen leiden die Patienten vor allem unter völliger Nasenatmungsbehinderung und Verlust des Geruchsinns. Nasenpolypen sprechen sehr gut auf Cortison in Form von Nasenspray oder Tabletten an. Nach Absetzen der Medikamente kommt es jedoch meist zu einem Rezidiv, sodass auch hier häufig eine Operation notwendig ist.

Komplikationen von Nasennebenhöhlen-Entzündungen:
Eine schwere, unbehandelte Sinusitis kann dazu führen, dass die eitrige Entzündung auf die Umgebung der Nasennebenhöhle übergreift, entweder als diffuse Entzündung der umliegenden knöchernen Strukturen oder in Form eines Abszesses, der sogar in die Augenhöhle oder in den Gehirnschädel durchbrechen kann. Zum Glück sind derartige Komplikationen heutzutage sehr selten geworden.